In der Schwei­ne­zucht gibt es ver­schie­de­ne Hal­tungs­for­men. Die bekann­tes­ten sind Spalt­bö­den und Stroh. Die Ent­schei­dung zwi­schen die­sen bei­den Vari­an­ten ist eine Fra­ge des Tier­wohls und einer umfas­sen­den Auf­wand-Nut­zen-Beur­tei­lung. Dabei ste­hen Über­le­gun­gen zu tier­freund­li­cher, umwelt­ge­rech­ter, kli­ma­scho­nen­der und nach­hal­ti­ger regio­na­ler Hal­tung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit ent­ge­gen. Es ist schlicht­weg nicht mög­lich, höchs­te Tier­wohl­stan­dards zum Null­ta­rif zu gewähr­leis­ten. Glück­li­cher­wei­se kön­nen wir zuneh­mend einen Wan­del in der Gesell­schaft beob­ach­ten, der auf­ge­klär­te Kon­su­men­ten her­vor­bringt, die bewuss­ten, tier­wohl­ge­rech­ten Fleisch­ge­nuss ein­deu­tig über Dum­ping-Prei­se stellen.

  • Schwein auf Strohbett
    Quel­le: Genießer­genossenschaft Sach­sen eG

Spalt­bö­den sind Beton­bö­den mit Schlit­zen, durch die Kot und Harn sowie Was­ser, z. B. aus den Trän­ken, direkt abflie­ßen kön­nen. Die­se Hal­tungs­art ist zum einen prak­tisch, da die Rei­ni­gung ein­fach bewerk­stel­ligt wer­den kann, zum ande­ren ist die Pro­duk­ti­on auch kos­ten­güns­ti­ger, da der Arbeits­auf­wand sich in Gren­zen hält. Zusätz­li­che Beschäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten für die Tie­re sind bei die­ser Hal­tungs­form aller­dings ein Muss, da die Tie­re sich sonst nicht gut ent­wi­ckeln. Auch bei der Füt­te­rung muss mehr Auf­wand und mehr Abwechs­lung ein­ge­bracht werden.

Für uns ist die Hal­tung unse­rer Duroc-Schwei­ne auf Stroh die rich­ti­ge Ent­schei­dung. Die Tie­re kön­nen ihre Buch­ten selbst in Ruhe‑, Aktivitäts‑, Fress- sowie Kot­be­rei­che ein­tei­len. Stroh bie­tet den Tie­ren zusätz­li­che Beschäf­ti­gungs- und Fut­ter­mög­lich­kei­ten, die wich­tig sind, um Ver­hal­tens­stö­run­gen zu ver­hin­dern. Das kann ein Spalt­bo­den nicht leis­ten. Natür­lich bedeu­tet Stroh­hal­tung mehr Arbeit für den Schwei­ne­bau­ern, da das Stroh im Kot- und Füt­te­rungs­be­rei­che täg­lich aus­ge­mis­tet und nach­ge­streut wer­den muss. Auch das erhöh­te Platz­an­ge­bot, was durch den Kot­be­reich not­wen­dig ist, muss hier berück­sich­tigt wer­den. Das Aus­mis­ten kann aber durch ein­ge­streu­te Aus­läu­fe opti­miert wer­den, da die Schwei­ne so ihre Nach­bar-Rot­te sehen und instink­tiv an die­ser Stel­le den Kot­be­reich wäh­len. Die­ser Bereich kann durch das Öff­nen der Buch­ten­git­ter leicht gerei­nigt wer­den. Ein wei­te­rer Vor­teil ist die freie Belüf­tung. Das führt zu einer bes­se­ren Gesund­heit der Tie­re und ist ange­neh­mer für die Tier­pfle­ger, solan­ge kei­ne Krank­hei­ten aus der Umge­bung über­tra­gen wer­den. Das ist ein gewis­ses Risi­ko bei den Außenklimaställen.

Eine Kom­bi­na­ti­on bei­der Hal­tungs­for­men ist auch mög­lich und wird eben­falls in eini­gen deut­schen Stäl­len mit sehr viel Enga­ge­ment und Tier­lie­be prak­ti­ziert. Aller­dings kann das Stroh durch die Tie­re mit in den Spalt­bo­den­be­reich getra­gen wer­den und die Schlit­ze ver­stop­fen. Das führt dazu, dass das Kot/Harn-Gemisch der Tie­re nicht mehr rich­tig abflie­ßen kann. Der erhöh­te Rei­ni­gungs­auf­wand und das Risi­ko von Krank­hei­ten stel­len die Betrei­ber des Stalls dann vor neue Herausforderungen.

Wir haben uns für die Hal­tung unse­rer Duroc-Schwei­ne auf Stroh ent­schie­den, weil wir damit die­sen intel­li­gen­ten, ver­spiel­ten, geruchs­emp­find­li­chen, bewe­gungs­ak­ti­ven und wüh­len­den Tie­ren ein schö­nes und schwei­ne­freund­li­ches Leben bieten.